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Nur noch bis Mai 2020 dürfen aromatisierte Tabakprodukte in der EU verkauft werden. Doch warum eigentlich? Ist Menthol neuerdings etwa schädlicher als Tabak?
Menthol ist ein natürlich vorkommendes ätherisches Öl von Pflanzenarten der Gattung Minze, wie beispielsweise Grüne Minze, Ackerminze und Pfefferminze.
Dieser Stoff ist in der Geschäftswelt sehr gefragt und die Tabakindustrie ist einer ihrer Hauptabnehmer.
Seit den 20er Jahren wird Menthol als Zusatzstoff in fast allen Zigaretten verwendet, also auch in den herkömmlichen. Eine Tatsache, die so gut wie niemand weiß.
Wie viel Menthol tatsächlich verwendet wird, hängt davon ab, ob eine Menthol- oder Normal-Zigarette hergestellt werden soll. Während herkömmliche Zigaretten zwischen 0,01 und 0,03 Prozent Menthol beinhalten, haben Menthol-Zigaretten bis zu 0,5-Prozent.
Geringe Mengen an Menthol führen dazu, dass der Rauch weicher und als weniger scharf empfunden wird, während der minzige Geschmack ausbleibt.
Größere Mengen hingegen verstärken den Effekt und geben zusätzlich ein einzigartiges Geschmackserlebnis. Seit nicht allzu langer Zeit gibt es auch zerdrückbare Kapseln im Filter, um das Ganze nochmals zu intensivieren.
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Kurz und knapp lässt sich sagen: Menthol dient der Tabakindustrie dazu, den Anreiz einer Zigarette zu erhöhen, was sich ja zunächst nicht weiter schlimm anhört.
Genaugenommen ist Menthol nur ein Zusatzstoff von vielen, um das Raucherlebnis zu verbessern.
Ein weiteres Beispiel wäre das hochtoxische Aceton (Nagellackentferner), welches zur Verstärkung der Sucht beiträgt.
Warum wird aber vor allem das Menthol ins Visier genommen und nicht die unzähligen anderen Stoffe?
Bei der Lebensmittel- und Kosmetikbranche ist der Gebrauch von Menthol unbedenklich.
Du wirst bei einem Menthol Bonbon wohl kaum befürchten müssen, gesundheitliche Schäden in Kauf zu nehmen.
Vielmehr wissen wir, dass dieser Stoff positiven Einfluss auf unsere Gesundheit hat.
Und genau hier liegt die Gefahr: Es kann der Eindruck erweckt werden, dass der angenehme Pfefferminzeffekt harmlos ist.
Umfragen zeigen, dass von vielen Rauchern fälschlicherweise angenommen wird, Mentholzigaretten würden im Gegensatz zu herkömmlichen Zigaretten sogar gesundheitliche Vorteile bieten.
Auf diese Weise wird die Nikotinsucht mit falschen Annahmen gestützt, wodurch an eine Raucherentwöhnung nicht zu denken ist.
Denn wer würde auf etwas "Wohltuendes" verzichten wollen, wenn man keine Notwendigkeit darin sieht? Wohl die Wenigsten.
Aus genauerer Betrachtung gelangt beim Rauchen einer Zigarette nahezu das ganze Menthol unverändert in den Rauch. Nur 0,5% verbrennt und bildet krebserregende Substanzen wie Benzole und Benzopyren.
Wenn wir uns aber vor Augen führen, dass alle Zigaretten verhältnismäßig sehr wenig Menthol haben und hauptsächlich aus Tabak bestehen, ist dieser Punkt eher zu vernachlässigen.
Was wir daraus ableiten können, ist, dass Menthol-Zigaretten nahezu genauso schädlich sind wie normale.
Doch wie schädlich genau?
Untersuchungen von Forschern aus der Georgetown University (USA) konnten belegen, dass Menthol die Reizung der Atemwege bei einer Nikotinzufuhr vermindern kann, wodurch das Kratzen des Rauchs abgemildert wird.
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Aufgrund dessen neigen viele Raucher dazu, tiefer zu inhalieren, wodurch auch die giftigen Stoffe der Zigarette tiefer eingeatmet werden. Ahrens, ein Beteiligter der US-Studie, vermutet, dass dies die schädlichen Auswirkungen von Zigaretten verstärken könnte.
Die Food and Drug Administration (FDA) hingegen, welche für die Arznei- und Lebensmittelsicherheit in den USA zuständig ist, bestätigt, dass es keinen gesundheitsrelevanten Unterschied zwischen Menthol- und normalen Zigaretten gibt.
Sie haben aber Bedenken, dass Menthol Zigaretten den Einstieg und Übergang zum richtigen Rauchen bei heranwachsenden Jugendlichen fördern könnten. Auch glauben sie, dass das "Rauchen abgewöhnen" viel seltener gelingen kann als bei normalen Rauchern.
Forscher vom "International Epidemiology Institute" in Maryland (USA) konnten beweisen, dass kein erhöhtes Suchtpotenzial von Menthol-Zigaretten ausgeht. Lange Zeit hatte man das Gegenteil angenommen.
In dieser Langzeitstudie, in der stolze 85.000 Menschen teilnahmen, fand man heraus, dass "Menthol-Raucher" durchschnittlich 1-2 Zigaretten weniger am Tag konsumieren.
Wenn man diese Studie mit den Untersuchungen aus Georgetown vergleicht, könnten die 1-2 Zigaretten jedoch irrelevant sein, da durch das tiefere Inhalieren mehr Giftstoffe zugeführt werden.
Interessant jedoch ist, dass Lungenkrebs und die dadurch verursachten Todesfälle bei Menthol-Rauchern signifikant seltener zu beobachten waren, als das bei Normalrauchern der Fall ist.
Aber auch wenn das Risiko auf Lungenkrebs geringer ausfällt, sind Menthol-Zigaretten alles andere als gesund.
Mit dem Ziel, einen hohen Schutz der Gesundheit zu gewährleisten, blieb der EU nichts anderes übrig, als den Verkauf aromatisierter Tabakprodukte zu verbieten. Darunter fallen selbstverständlich auch die Menthol-Zigaretten.
Doch bis ein Gesetz Gestalt annehmen kann, vergehen gerne mal ein paar Jährchen. Noch bis zum heutigen Tag sind Menthol Zigaretten käuflich zu erwerben.
Um Ordnung zu schaffen, ist im Mai des Jahres 2014 die sogenannte "europäische Tabakproduktrichtlinie" in Kraft getreten.
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Mit ihr will man den Gesundheitsschutz der Bevölkerung verbessern und insbesondere Jugendliche vor dem Einstieg fernhalten.
Neben dem Menthol-Verbot reguliert diese Richtlinie auch nikotinhaltige E-Zigaretten und bestimmt die Warnhinweise auf Tabakprodukten.
Du kannst dir vorstellen, was so ein Verbot auslöst. Menthol-Raucher sind sichtlich empört und die Tabakkonzerne klagen gegen diese EU-Vorschrift wie die Wilden.
Laut dem europäischen Gerichtshof werden die Grundsätze des freien Warenverkehrs zwar eingeschränkt, jedoch zu Gunsten der Gesundheit. Deshalb ist die Einführung des Verbots aus Sicht der EU gerechtfertigt.
Während die Richtlinie eigentlich schon im Mai 2016 in Kraft treten sollte, wurde den Tabakkonzernen 4 weitere Jahre gewährleistet, um sich mit dem Verbot zu arrangieren.
Diese Übergangsfrist gibt ihnen die Möglichkeit die Restbestände zu verkaufen und zu anderen Erzeugnissen zu wechseln. Das Verbot tritt offiziell am 20.05.2020 in Kraft.
Die Anzahl an Menthol-Zigaretten-Marken im deutschsprachigen Raum ist riesig. Um dir einen kleinen Überblick zu verschaffen, stelle ich dir einige wenige genauer vor.
Die Kombination aus hochwertigem Tabak und besonderem Pfefferminzaroma wird bei dieser Marke sehr geschätzt. Eine Schachtel besteht aus 20 Zigaretten.
Es gibt 2 verschiedene Produkte: das Original Pack mit 20 Zigaretten und das Big Pack mit 4 Zigaretten.
Im Bereich Menthol bietet dieser Hersteller eine Sorte mit der Bezeichnung "Vogue Zigaretten Menthe Super Slims Original Pack" an. Die Schachtel beinhaltet 20 dünne Zigaretten, welche überdurchschnittlich lang sind.
Marlboro ist für seinen hohen Qualitätsstandard bekannt. In Bezug auf Menthol-Produkte gibt es 2 Sorten: Menthol Original Pack und White Menthol Original Pack. Letztere Sorte enthält weniger Nikotin.
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Der Name der angebotenen Sorte heißt "Pall Mall Zigaretten Menthol Blast Orginal Pack". Unter Rauchern genießt Pall Mall einen sehr guten Ruf.
Des Weiteren gibt es noch weitere Hersteller, wie beispielsweise Couture, M, Chesterfield, Ducal, Burton, Allure, Davidoff, Winston, Dunhill und einige mehr.
Wer sich seine Menthol Zigaretten selbst herstellen will, der greift zu Drehtabak. Ducal, Elixyr und P88 sind Hersteller, dessen Produkte im Internet erworben werden können.
Es handelt sich hierbei um mit Menthol angereicherte Filter zum Drehen von Zigaretten. Die beliebtesten stammen von dem Hersteller Gizeh und sind in einem wiederverschließbaren Zip-Verschluss verpackt.
Nutzer berichten von einem eindeutigen Menthol-Geschmack. Selbst wenn kein Mentholaroma im Tabak enthalten ist, sei dieser Geschmack eindeutig erkennbar.
Wer seine Zigaretten stopft, der hat die Möglichkeit, Hülsen mit integriertem Menthol Aroma zu kaufen. Hierbei unterscheidet man zwischen 2 verschiedenen Arten.
Hülsen mit Menthol im Filter
Diese Form gibt es beispielsweise von Gizeh, OCB und Dark Horse zu kaufen.
Hülsen mit Aroma in einer Kapsel
Das Aroma der Kapsel aktiviert sich erst mit einem Klick im Filter. Gizeh, Fresh Bomb und MCT sind die Ansprechpartner, falls man sich für diese Form interessiert.
Während die neue EU-Richtlinie einerseits einen Segen für die Gesundheit darstellt, so ist sie anderseits ein Fluch für die Tabakkonzerne.
Wenn durch das Verbot der Menthol Zigaretten tatsächlich weniger Jugendliche zur Zigarette greifen, ist das meines Erachtens nach ein großer Fortschritt für unsere Gesellschaft.
Rauchen ist garantiert nichts Tolles. Denn: Wie viele Raucher wünschten sich, nie mit dem Rauchen angefangen zu haben? Wer in seiner Jugend anfängt zu rauchen, setzt vielleicht den Grundstein für sein kommendes Leben.
Nicht nur wird man als Raucher weniger Energie und Geld zur Verfügung haben, sondern riskiert zudem, an Dingen wie beispielsweise einer Raucherlunge zu erkranken.
Wer schon mal einen Aufhör-Versuch unternommen hat, der weiß wie stark die Nikotinfalle zuschnappen kann. Hatte man doch so viel Energie in den Aufhörversuch hineingesteckt, war letztlich alles für die Katz.
Jugendliche, die mit dem Rauchen anfangen, können das Ausmaß der Sucht noch nicht begreifen und einschätzen. Gerade sie verdienen unsere Aufmerksamkeit und Schutz.
Und die Einschränkung der Tabakindustrie ist dabei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!
Solltest du die Nase voll davon haben, dass die Nikotinsucht aktuell dein Leben bestimmt, kann ich dir unser Nichtraucherprogramm nur wärmstens ans Herz legen. Hier lernst du konkrete Strategien kennen, die dich zuverlässig, schnell und ohne Leiden zum Nichtraucher werden lassen.